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Dokumentation
der Fachtagung | "Nachwuchs gesucht,
aber
Wie kann erfolgreiche Vermittlung in Praktikum und Ausbildung gelingen?"
der KAUSA Servicestelle Hamburg am 06.11.2017 in der Handelskammer Hamburg | Einführung Am
6. November 2017 kamen 93 Akteure aus Schulen, Verwaltung, Politik und Projekten
in der Handelskammer Hamburg zu der ganztägigen Fachtagung "Nachwuchs
gesucht, aber
Wie kann erfolgreiche Vermittlung in Praktikum und Ausbildung
gelingen?" zusammen.
Ziel
der Fachtagung war es, die Erfahrungen und Ergebnisse der KAUSA Servicestelle
Hamburg weiterzugeben, dabei die Zusammenarbeit mit den Netzwerk- und Kooperationspartnern
darzustellen, den Perspektiven der Partner Raum zu geben und die aktuelle Entwicklungen
in der Berufsausbildung zu veranschaulichen. Veranstalter der Tagung war die
bei der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten e.V. (ASM) angesiedelte
KAUSA Servicestelle Hamburg. Die Veranstaltung wurde möglich gemacht durch
die gemeinsame Förderung einer alteingesessenen Unternehmer-Stiftung, der
Dohle-Stiftung, und der Nader Etmenan Stiftung sowie des Bezirksamtes Mitte. Hier
finden Sie die Gesamtdarstellung der Fachveranstaltung. Links führen
Sie zu den Grußworten, Vorträgen und Protokollen
der Workshops.
| Programm
(Gesamtmoderation Arzu Pehlivan) | 10.00
Uhr | Begrüßung: ASM e.V. Mortesa Etmenan,
Geschäftsführer Novum Group Marion Wartumjan, ASM-Geschäftsführerin
und Leiterin KAUSA Servicestelle Hamburg | 10.15
Uhr | Grußwort: Diana Rickwardt, Vizepräses
der Handelskammer Hamburg | 10.25
Uhr | Grußwort: Dr. Melanie Leonhard, Senatorin
der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration | 10.35
Uhr | Statements zum Thema: Was für einen
Ausbildungsbetrieb wünsche ich mir? Ahmed Adam, EQler bei Kali + Salz
Gruppe Was für einen Auszubildenden suche ich? Elvan Can, Mitglied
der Geschäftsführung IRMAnlagenbau GmbH und Hotel Class Hamburg Vom
Mehrwert ergänzender Angebote Silvia Gripp, Teamleiterin Arbeitgeber-Service
Ausbildungsstellenvermittlung | 11.05
Uhr | Vortrag: Neue Wege in die Berufsbildung. Chancen
und Ideen für die nächsten Jahre Dr. Oliver Diehl, Referat 311 Bundesministerium
für Bildung und Forschung | 11.20
Uhr | Vortrag: Aufstiegschancen durch Berufsbildung
in der Einwanderungsgesellschaft Dr. Regina Flake, Institut der deutschen
Wirtschaft Köln e.V. | 11.40
Uhr | Kaffeepause und Kurzfilm ASM Ausbildung | 11.55
Uhr | Podiumsdiskussion "Nachwuchs verzweifelt
gesucht! Wie können KMU und Azubis zueinander finden?" Armin
Grams, Geschäftsführer Handelskammer Hamburg / Leiter Geschäftsbereich
Berufsbildung, Sach- und Fachkundeprüfungen Hans-Jörg Lüttke,
Geschäftsführer für Arbeitsmarkt und Sozialpolitik von UVNord
- Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein
e.V. Carsten Möller, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie
und Integration Hamburg Abteilung Arbeitsmarktpolitik / Leiter des Referats
AI 32 Alexander Busenbender, Agentur für Arbeit, Bereichsleiter
U25(Unter 25 Jahren) Marion Wartumjan, Geschäftsführerin der
Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten e.V. und Projektleiterin KAUSA
Servicestelle Hamburg Moderation Annette Hillebrand | 13.00
Uhr | Vorstellung der Mitwirkenden der zur Auswahl
stehenden thematischen Workshops und der Tagungsorte, anschließend
Mittagspause | 14.00 Uhr
| Workshops, anschließend Kaffeepause | 15.30
Uhr | Berichte aus den Workshops und Perspektiven | 16.00
Uhr | Ende der Tagung |
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| 1. Begrüßung | Mortesa
Etmenan, Geschäftsführer der Novum Group, und Marion Wartumjan,
ASM-Geschäftsführerin und Projektleiterin der KAUSA Servicestelle Hamburg,
begrüßen die Teilnehmer und führen ins Thema ein. Wartumjan stellt
die Aufgaben der insgesamt 32 bundesdeutschen KAUSA Fachstellen vor und geht auf
die Arbeitsweise der KAUSA Servicestelle Hamburg ein: "Wir arbeiten niedrigschwellig
und pflegen den Kontakt zu Unternehmen und zu migrantischen Communitys, vielfach
auf informellen Wegen." Für ASM sei kennzeichnend, dass der Verein gleichzeitig
an vielen Stellen Brücken in die staatlichen und gesellschaftlichen Systeme
baue. Der Berufsbildungsbericht 2017, so die Geschäftsführerin, beschreibe
Jugendliche mit MgH als eine Gruppe, bei der aus Sicht der Bundesregierung verstärkter
Handlungsbedarf für den Einstieg in das System der dualen Ausbildung besteht.
(Die Reden finden Sie hier: Grußwort
Wartumjan) Diana Rickwardt, Vizepräses der Handelskammer
Hamburg, erläutert in ihrer Begrüßungsrede die Aktivitäten
der Handelskammer Hamburg bezüglich der beruflichen Integration von Geflüchteten.
Sie betont die Bedeutung der " 3+2 - Regelung", die nicht nur für
die Zeit der Berufsausbildung gelte, sondern jetzt auch davor, in der Ausbildungsvorbereitung
- z.B. bei der Einstiegsqualifizierung. (Die Rede finden Sie hier: Grußwort
VP Rickardt) Dr. Melanie Leonhard, Senatorin der Behörde
für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) geht in ihrem Grußwort
darauf ein, dass zwar ein Drittel der Hamburger einen Migrationshintergrund haben,
sich die Vielfalt aber nicht überall zeige. Das gelte gerade auch für
den Bereich der Ausbildung und das, obwohl in der Gruppe der unter 18-Jährigen
sogar jeder zweite Hamburger einen Migrationshintergrund habe. Die Strategie aller
Akteure des Hamburger Arbeitsmarktes beruhe im Wesentlichen auf der Erhöhung
der Erwerbsbeteiligung aller Bevölkerungsgruppen, die entsprechende Potentiale
aufweisen. "Dazu gehören eben auch die Migrantinnen und Migranten",
so Dr. Leonhard. (Die Rede finden Sie hier: Grußwort
Senatorin Leonhard)
| 2.
Statements aus der Praxis | Anschließend
kommen die Praktiker zu Wort. Zunächst erzählt Ahmed Adam, der 2013
aus Syrien geflohen war, welche Vorstellungen er von einem Ausbildungsbetrieb
hat. Der 24-Jährige erzählt wie wichtig ihm eine gründliche Einarbeitung
und eine abwechslungsreiche Tätigkeit sind. Adam befindet sich derzeit in
der Berufsvorbereitungsmaßnahme Einstiegsqualifizierung. Auf sein Statement
folgt Elvan Can, Mitglied der Geschäftsführung der in Wilhelmsburg ansässigen
Betriebe IRMAnlagenbau und Hotel Class Hamburg. Sie berichtet, worauf sie bei
der Einstellung von Auszubildenden achte: Identifikation mit dem Betrieb und türkische
Sprachkenntnisse für den Umgang mit einer wichtigen Zielgruppe des Hotels
- türkisch-stämmige Hochzeitspaare. Anschließend erläutert
Silvia Gripp vom Arbeitgeber-Service Ausbildungsstellenvermittlung die 2015 begonnene
Zusammenarbeit mit der KAUSA Servicestelle Hamburg. Diese beinhaltet gemeinsame
Veranstaltungen und eine Zusammen-arbeit bei der Vermittlung in Ausbildung von
einzelnen Personen. Die Teamleiterin betont den Mehrwert der Kooperation für
alle Beteiligten.
| 3. Fachvorträge | Dr.
Oliver Diehl vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zeigt in
seinem Vortrag aktuelle positive und negative Tendenzen auf dem Ausbildungsmarkt
auf sowie Überlegungen des Ministeriums für mögliche zukünftige
Programme, mit denen nachteiligen Entwicklungen etwas entgegengesetzt werden soll. Einen
Zusammenhang zwischen der Anzahl unbesetzter Ausbildungsstellen und einem Fachkräftemangel
in bestimmten Regionen, stellt Dr. Regina Flake vom Institut der Deutschen Wirtschaft
Köln her. Ihre Präsentation zeigt, dass freie Stellen häufig dort
nicht besetzt werden können, wo auch viele Ausbildungsplätze unbesetzt
bleiben. Die Ökonomin geht auch auf die sinkende Attraktivität der Berufsausbildung
bei Eltern und Jugendlichen ein. Dr. Flake: "Immer mehr Jugendliche machen
Abitur und möchten studieren, weil ein Studium mehr Chancen und ein vermeintlich
höheres Einkommen verspricht." Dabei hätten Absolventen einer Berufsausbildung
gute Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven. "Unternehmen müssen
sich auch für neue Zielgruppen in der Ausbildung öffnen", so Dr.
Flake. Sie könnten einerseits leistungsstarken Bewerbern Zusatzqualifikationen
und Auslandsaufenthalte anbieten und andererseits neue Zielgruppen beim Spracherwerb
unterstützen und ausbildungsbegleitende Hilfen organisieren. (Die PPP finden
Sie hier: PPP
Flake Aufstiegschancen durch Berufsbildung)
| 4. Podiumsdiskussion | Im
Anschluss an die Power Point Präsentation der Wirtschaftswissenschaftlerin
diskutieren auf einem Podium unter Leitung von Annette Hillebrand: Hans-Jörg
Lüttke, Geschäftsführer Unternehmensverband Nord, Carsten
Müller, Referatsleiter bei der BASFI, Armin Grams, Geschäftsführer
bei der HK Hamburg und Leiter des Geschäftsbereichs Berufsausbildung, Sach-
und Fachkundeprüfungen, Alexander Busenbender, Bereichsleiter U25
bei der Agentur für Arbeit und Marion Wartumjan, Geschäftsführerin
von ASM. Die Akteure vertreten unterschiedliche Meinungen zu der von Hans-Jörg
Lüttke auch als Reaktion auf die von Dr. Flake vorgenommene Zustandsbeschreibung
der dualen Ausbildung vorgeschlagene Imagekampagne. (Diese Diskussion findet sich
später auch in Workshop 1 wieder). Einigkeit herrscht dagegen darüber,
dass sich durch Maßnahmen wie die Einführung der Jugendberufsagenturen
und den Hamburger Ansatz zur Fachkräftesicherung schon einiges auf dem Ausbildungsmarkt
bewegt habe, doch die Bemühungen zur Integration in den Ausbildungsmarkt
nicht nachlassen dürfen. Auf dem Podium thematisiert wird auch, ob es nicht
sinnvoll wäre, Förderprogramme für die Unterstützung von Leistungsschwächeren
zur Vorbereitung auf die beruflichen Schulen und während des Besuchs der
Berufsschule aufzulegen. Davon würden nicht nur Auszubildende mit Fluchtbiographien
profitieren können.
| 5.
Workshops | Im Anschluss an die Podiumsdiskussion
bringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Erfahrungen in die vier
angebotenen Workshops zu diesen Themen ein: | Workshop
1 | "Ausbildung
ist ein goldenes Armband" (türkisches Sprichwort) Den Wert des
dualen Ausbildungssystems und seine Aufstiegschancen vermitteln Input:
Tevide Er, 1. Vorsitzende Interkultureller Familienverbund Moderation: Susanne
Dorn, KAUSA Servicestelle Hamburg, ASM e.V.
Hat die duale Berufsausbildung ein Imageproblem? Erfolgt die Berufsorientierung
in den Schulen zu spät und ist sie vom Umfang her ausreichend? Wie lässt
sich der Wert einer dualen Ausbildung vermitteln? Diese Fragen diskutierten die
Teilnehmer von Workshop 1. Hier geht's zum Protokoll: Protokoll
Workshop 1 | Workshop 2 | "Eine
solide Ausbildung baut dem Schicksal Brücken" (Waltraud Puzicha)
Vermittlung von Geflüchteten gelingt im Netzwerk - Herausforderungen für
den Lernort Betrieb Input: Maren Gag, Leiterin Netzwerk FLUCHTort
Hamburg 5.0., passage gGmbH Moderation: Behnaz Samadi, Hamburger Stiftung für
Migranten
Was
spricht dafür, Geflüchtete in einem Netzwerk zu unterstützen? Welche
Kriterien sollten für die Auswahl von Ausbildungsbetrieben für Geflüchtete
angewandt werden? Und was können Betriebe tun, um die Integration von Geflüchteten
zu erleichtern? Hier lesen Sie, welche Antworten im Workshop 2 auf diese Fragen
gefunden wurden. Hier geht's zum Protokoll: Protokoll
Workshop 2 | Workshop 3 | "Erlerne
einen Beruf - bestimmt gibt es jemanden, der dich braucht" (arabisches
Sprichwort) Matching und Unternehmenskontakte - Faktoren für eine gelungene
Vermittlung Input: Annabell Diebel, Team Integration von Geflüchteten,
HK Hamburg Moderation: Marion Wartumjan, KAUSA Servicestelle Hamburg, ASM e.V.
Auf welche Art und Weise können Stadtteilschulen mit Unternehmen in Kontakt
treten? Wie kann eine fehlende berufliche Orientierung von Jugendlichen mit MgH
und Geflüchteten kompensiert werden? Auf welche Faktoren ist beim Matching
von Jugendlichen und Unternehmen zu achten? Diesen Fragen gingen die Teilnehmer
von Workshop 3 nach. Hier geht's zum Protokoll: Protokoll
Workshop 3
| Workshop 4 | "Was
man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut" (Aristoteles) Erfolgreiche
Kommunikation am Ausbildungsplatz Input: Ute Köhler, Fachstelle
berufsbezogenes Deutsch im Förderprogramm IQ Moderation: Katarzyna Rogacka-Michels,
ASM e.V.
Erfolgt die berufsbezogene Sprachbildung in den Schulen oder Migrationsklassen
zu spät oder ist der Umfang zu gering? Muss sich etwas in den Berufsschulen
verändern? Welchen Stellenwert hat die Kommunikation in der Ausbildung? Dies
sind Beispiele für Fragen, auf die Teilnehmer des Workshops 4 Antworten fanden.
Hier geht's zum Protokoll: Protokoll
Workshop 4
| 6. Abschluss und Empfehlung | Die
wichtigsten Diskussionspunkte und Ergebnisse aus den Workshops fassen die Input-Geber
zum Abschluss der Tagung für das Podium zusammen. Moderatorin Arzu
Pehlivan fasst die Erkenntnisse aus den Workshops zusammen: Um Jugendlichen
mit Mgh oder Geflüchteten durch die Vermittlung in Ausbildung und Praktikum
eine neue Lebens- und Arbeitsperspektive zu geben, sei weiterhin eine enge, konstruktive
Zusammenarbeit von Praxis, Verwaltung, Politik und Wirtschaft notwendig. Diese
Arbeit können die bundesweiten KAUSA Servicestellen leisten, weil sie als
Strukturprojekte angelegt sind. Auf strategischer und operativer Ebene arbeiten
sie eng mit Unternehmen, Netzwerkpartnern aus der Berufsbildung, Elternnetzwerken
und Migrantenorganisationen zusammen.
| Kontakt: Arzu Pehlivan, Leiterin
KAUSA Servicestelle Hamburg, Tel. 040/36138-746, E-mail arzu.pehlivan@asm-hh.de Marion
Wartumjan, ASM-Geschäftsführerin und Leiterin KAUSA Servicestelle Hamburg Tel.
040/36138-703, E-mail marion.wartumjan@asm-hh.de | Betriebe
unterstützen, Ausbildung gestalten, Fachkräfte gewinnen: Mit dem Ausbildungsstrukturprogramm
JOBSTARTER plus fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) bundesweit die Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen. Die JOBSTARTER
plus-Projekte unterstützen mit konkreten Dienstleistungen kleine und mittlere
Unternehmen in allen Fragen der Berufsausbildung und tragen so zur Fachkräftesicherung
bei. Durchgeführt wird das Programm von der Programmstelle JOBSTARTER beim
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). | Diese
Tagung wurde unterstützt durch: | | Wir
danken der Handelskammer Hamburg für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
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