Die Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft
selbstständiger Migranten e.V. (ASM) trauern um den Gründer und Geschäftsführer
des Vereins Mehmet Keskin, der am vergangenen Wochenende verstorben ist. In
unseren Gedanken sind wir in diesen Stunden bei seiner Frau und seinen Kindern. Mehmet
Keskin hat ASM 2007 aus der von ihm 1998 gegründeten Arbeitsgemeinschaft
türkischer Unternehmer und Existenzgründer e.V. (ATU) heraus ins Leben
gerufen. Keskin war auch Initiator und Vorstand der Hamburger Stiftung für
Migranten sowie Mitglied des Hamburger Integrationsbeirates. "Mit
Mehmet Keskin verliert die Hamburger Wirtschaft einen unermüdlichen und beispielgebenden
Vorkämpfer für die Integration von ausländischen Unternehmensgründern
oder Jugendlichen mit Migrationshintergrund", sagt Armin Grams, Vorstandsmitglied
von ASM und Leiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung der Handelskammer
Hamburg. "Durch sein außergewöhnliches Engagement wurde vielen
Existenzgründer der Weg in die Selbstständigkeit gebahnt, migrantische
und ausländische Betriebe an das System der dualen Berufsausbildung herangeführt
und Jugendliche mit nichtdeutschen Wurzeln in Ausbildung vermittelt." Wir
Mitarbeiter verlieren mit ihm einen hartnäckigen Kämpfer für die
Integration in das deutsche Ausbildungssystem, damit Menschen, unabhängig
von ihrer Herkunft, die Chance auf eine berufliche Perspektive und Teilhabe an
der Gesellschaft haben. Wir werden ihn als unermüdlichen Motor für kreative
Projektideen, einen Menschen, der sich niemals auf dem Erreichten ausgeruht hat,
in Erinnerung behalten. Weit mehr als 1000 Schulabgängern, die aufgrund schlechter
Noten und ihrer nicht-deutschen Herkunft schwer vermittelbar waren, konnten durch
die Akquise von Ausbildungsplätzen des Vereins, durch Coaching und intensive
Begleitung einen Ausbildungsplatz finden. Zahlreiche Existenzgründer haben
wir auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet, jedes Jahr rund 200 Beratungen
durchgeführt. Diese Arbeit werden wir im Sinne unseres verstorbenen Geschäftsführers
in seinem Gedenken weiter führen. Der Tod von Mehmet Keskin hat über
die Hansestadt hinaus große Betroffenheit ausgelöst. Staatsministerin
Aydan Özoguz, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge
und Integration: "Ich bin tief betroffen vom plötzlichen Tod von Mehmet
Keskin. Seiner Familie gilt mein tiefes Mitgefühl. Unzählige Jugendliche
haben durch seine unermüdliche Arbeit einen Ausbildungsplatz gefunden. Vielen
dieser Jugendlichen hat er geholfen, einen guten Lebensweg zu gehen. Mehmet Keskin
hat für die Integration in unserem Land ganz besondere Dienste geleistet.
Er bleibt unvergessen." Auch Aygül Özkan, vom April 2010 bis Februar
2013 Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration
in Niedersachsen, die Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft und später
dann in der Stiftung engagiert war, würdigte die Verdienste des Verstorbenen:
"Tag für Tag hat sich Mehmet Keskin über Jahrzehnte mit unermüdlichen
Engagement für die Chancengerechtigkeit, für Teilhabe und Integration
von Menschen eingesetzt, die es nicht leicht haben und sich in der Arbeitswelt
durchboxen mussten. Sein Einsatz war nicht vergebens. Er hat mit seinem Wirken
viel Freude geschenkt und vielen Menschen, ob jung oder alt, gezeigt, was im Leben
zählt. Dafür sind wir ihm sehr dankbar."
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